Sonderausstellung Rhönmasken und Rhöner Maskenfastnacht
Die Rhöner Maskenfastnacht
Was haben die Rhön und ein Kölner Professor miteinander zu tun? Eine ganze Menge! Professor Friedrich Münch, ursprünglich Fachlehrer für Kunst- und Werkerziehung an der Pädagogischen Hochschule in Bonn, begann 1972 Volkskunde an der Universität Bonn zu studieren. Im Rahmen seiner Doktorarbeit, die er leider nie fertigstellte, widmete er sich umfassend dem Thema „Maskenbrauch in der Rhön“. Für seine Recherchen unternahm er mehrfach Studienreisen in die Rhön. Er dokumentierte, interviewte die Akteure und filmte. Daraus entstand ein einmaliges Zeugnis des Faschingstreibens der 70er Jahre.
Maskenfastnacht damals und heute
Auch heute noch ist die Rhöner Maskenfastnacht ein wichtiger Faktor der regionalen Identität in der Region um Oberelsbach. Die Tradition des Maskentragens gibt es dort bereits seit dem 19. Jahrhundert. Jeder Ort entwickelte im Lauf der Jahre seine eigenen Figuren und Bräuche. In Oberelsbach ziehen Span- und die Strohmänner sowie Frauenmasken durch die Straßen, in Weisbach sind es die „Blauen Jüde“, in Unterelsbach die „Fosenöchter“ und in Ginolfs die „Jüde“ mit ihren charakteristischen Spitzhüten und den prächtigen Buchs-Kronen.
Seit 2013 wird die Rhöner Maskenfastnacht offiziell mit einem großen Straßenumzug aller Ortsteile gefeiert und so die Vielfalt aller Masken der Öffentlichkeit präsentiert. Die Maskenfastnacht findet in zweijährigem Turnus statt, das nächste Mal kann man am 05. Februar 2023 dieses beeindruckende Festival der Masken erleben.
Erstmals für die Öffentlichkeit zugänglich
Die Witwe Christa Münch schenkte den wertvollen Nachlass von Prof. Friedrich Münch im Jahr 2016 an das Deutsche Fastnachtmuseum in Kitzingen. Diese Schenkung bildet nun die Grundlage für eine Sonderausstellung, die erst in Oberelsbach und danach in Kitzingen gezeigt wird. Dank eines gemeinsamen LEADER-Projektes zwischen dem Deutschen Fastnachtmuseum Kitzingen und dem Markt Oberelsbach kann das Material aus der Sammlung Münch nun erstmals museal aufbereitet der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Noch nie gezeigte Rhönmasken, Filmaufnahmen vom Faschingstreiben der 1970er Jahre sowie weitere Materialien zur Rhöner Maskenfastnacht sind dort erstmals zu sehen.
In der Ausstellung entsteht ein buntes Bild des Maskentreibens der 70er Jahre, es wird aber auch die historische Entwicklung und der Umgang mit der Fastnacht heute deutlich. Außerdem klären sich viele Fragen: Wie kommen die Jüden in die Rhön? Warum hat man ausgerechnet hier geschnitzte Masken? Welche Figuren gibt es?
Ab dem 11.11.2022 kann man im Valentin-Rathgeber-Haus, dem ehemaligen Pfeifenmuseum in Oberelsbach, in die Welt der Rhöner Maskenfastnacht eintauchen. Die Ausstellung ist bis 15.09.2023 jeden Mittwoch, Samstag und Sonntag von 13:00 Uhr- 17:00 Uhr zu sehen. Der Eintritt ist frei.
Weitere Informationen finden Sie unter:
Plakat 13_10 halbe Seite
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